Briefe und Kommentare

Die Engteraner Fledermaus

Leserbrief

Liebe Leserinnen und Leser,

Fledermäuse sind Tiere, die wir im Alltag kaum wahrnehmen: Man sieht sie selten und hört sie nie.

Warum sollten diese Tiere schützenswert sein?

Seit meiner Kindheit habe ich Umgang mit Tieren aller Art, sowohl einheimische als auch Exoten. Kein Tier hat mich jedoch so fasziniert wie die Fledermaus:

Die ersten Fledermäuse gab es schon vor 100 Millionen Jahren zu Zeiten der Saurier. Sie sind die einzigen Säugetiere, die Fliegen können und ein Orientierungssystem entwickelt haben, das es ihnen ermöglicht, im Dunkeln zu jagen.  Eine Fledermaus frisst jede Nacht ca. 2.000 Mücken, Schnaken, Fliegen und Spinnen.

In Deutschland sind 25 der insgesamt 950 Fledermausarten heimisch. Die Waldfledermäuse bevorzugen Hohlräume in Bäumen als Tagesquartiere und zur Aufzucht ihrer Jungen. Da in Wirtschaftswäldern alte, kranke Bäume entfernt werden, sind Naturhöhlen selten geworden.  Die Hausfledermäuse leben gerne in der Nähe der Menschen und finden in Gebäuden Unterschlupf. Fledermäuse richten in Häusern keinen Schaden an, auch ihr Kot ist ungiftig und kann einfach weggefegt werden.
Die meisten Fledermausarten sind vom Aussterben bedroht. Insbesondere in den Sommermonaten brauchen Fledermäuse Quartiere, um ihre Jungen aufziehen zu können. Um der Quartiernot entgegen zu wirken, freuen sich Fledermäuse über Fledermauskästen, in denen sie kopfüber hängend die Tage verschlafen können. Diese sollten möglichst hoch und windgeschützt aufgehängt werden. Neben Gebäudewänden bieten auch große Bäume, wie wir sie auf dem örtlichen Friedhof haben, einen Platz für Fledermauskästen. Da die Bedingungen gut sind, habe ich mich entschieden, für unseren Friedhof einen Fledermauskasten zu spenden. Dieser wurde nun an dem Baum auf dem Urnenfeld angebracht. Zudem kann Fledermäusen damit geholfen werden, einen naturnahen Garten anzulegen, um ein Nahrungsangebot zu schaffen. Heimische Sträucher, nachtblühende Pflanzen, Teiche und der Verzicht auf Pestizide sind ein guter Ansatz.
Für weitere Fragen steht Ihnen die kostenlose Fledermaushotline der NABU (Tel: 030-284984-5000) gerne zur Verfügung!

Beste Grüße aus Engter,

Caroline Hermesdorf